Armut unter Studierenden

Die aktuell extrem angestiegenen Preise und Entscheidungen in der Politik machen es Studierenden fast unmöglich in Deutschland zu studieren, wenn man nicht aus einem reichen Elternhaus stammt.

Uns erreichen aktuell mehrere Zakat-Anträge von Studierenden, die ihre Alltagsrechnungen nicht mehr begleichen können.

Gerade ausländische Studierende spüren die angestiegenen Kosten, können dem aber nichts entgegenbringen, da sie rechtlich nur eine ganz geringe Summe im Monat verdienen dürfen. Unter diesen Umständen ist das Ersparte meist schnell aufgebraucht. Sie befinden sich in einem besonders großen Dilemma, da sie in ihrer Heimat enorme Kosten begleichen mussten, um überhaupt ins Ausland reisen und hier studieren zu können. In vielen Fällen hat die Familie einen großen Teil ihres Vermögens dafür geopfert, damit eines der Kinder im Ausland studieren kann. Eine Rückkehr in die Heimat ist somit keine Option.

Die TAZ schreibt hierzu aktuell (https://taz.de/Armut-unter-Studierenden/!5924780/ – 12.04.2023):

„Die Bundesregierung hat in den vergangenen Monaten ein diffuses Bild bei der Finanzierung Studierender abgegeben: Zum einen sind da der ordentliche Heizkostenzuschuss in Höhe von 575 Euro und die Einmalzahlung von 200 Euro, die zusammen durch den Winter helfen sollten. Erstere Unterstützung kam jedoch ausschließlich BAföG-Beziehenden zu, die Einmalzahlung verspätete sich. Wer also nicht nach dem BAföG gefördert wird, hat gleich doppelt Pech gehabt.

Dabei ist hinlänglich bekannt, dass nicht alle Studierenden, die kein BAföG bekommen, auf die Unterstützung wohlhabender Eltern bauen können. Das weiß auch die Bundesregierung und versucht mit überraschend starken Maßnahmen, mehr Leute zur Förderung zu berechtigen. Doch es reicht nicht, den Kreis der Geförderten zu erweitern, um studentische Armut strukturell zu bekämpfen.

Corona und kriegsbedingte Inflation haben die Situation weiter verschärft. Schon vor beiden Krisen waren 45 Prozent der BAföG-Beziehenden armutsgefährdet. Daher braucht es eine ebenso ambitionierte Agenda, um die Höchstsätze des BAföGs endlich den realen Lebenshaltungskosten der Studierenden anzupassen. Die Regierung hat im letzten Sommer den Zuschlag für Wohnkosten auf 360 Euro angehoben – ein weltfremder Betrag.

Aus allen Regierungsparteien hört man, dass eine höhere Förderung nicht zuletzt auch am begrenzten Etat des Bildungsministeriums scheitert. Schuld sind die Sparideo­lo­g:in­nen am Koalitionstisch. Doch gerade mit begrenztem Budget muss an den richtigen Ecken investiert werden – etwa in schnellere BAföG-Ämter, studentischen Wohnungsbau oder höhere BAföG-Sätze –, statt zu einem willkürlichen Zeitpunkt mickrige 200 Euro bedingungslos an alle zu verbraten.“

Die Zakat ist eine Lösungsvariante, um muslimischen Studierenden aus dieser Situation zu helfen.